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Mein Urlaub gehört mir!

Der Anspruch jedes Beschäftigten auf Erholungsurlaub ist tief im Arbeitsrecht verankert.

Der Anspruch auf Erholungsurlaub im Arbeitsrecht

Was ist ein Erholungsurlaub? Wie lange muss Erholungsurlaub sein? Wann darf der Arbeitgeber Urlaub anordnen? Habe ich Anspruch auf drei Wochen Urlaub am Stück?

 

Urlaub im Arbeitsrecht (1) – Rechtsirrtümer aufgeklärt

Urlaub im Arbeitsrecht (2) – Urlaub am Stück

Wie viel Wochen am Stück darf man Urlaub nehmen? Wie viel Urlaub muss ich zusammenhängend nehmen? Kann ich gezwungen werden Urlaub zu nehmen? Wie viel Tage Urlaub muss der Arbeitgeber gewähren?

Urlaub im Arbeitsrecht (3) – Genehmigung des Urlaubs

Kann mir mein Chef meinen Urlaub verweigern? Kann der Arbeitgeber verlangen den gesamten Jahresurlaub zu verplanen? Kann der Arbeitgeber 3 Wochen Urlaub am Stück verbieten? Kann der Arbeitgeber den Urlaub festlegen?

Urlaub im Arbeitsrecht (4) – Urlaubsplanung

Kann der Arbeitgeber eine Urlaubsplanung verlangen? Wann muss man Urlaub planen? Wie viel Urlaub am Stück darf man nehmen? Wie verbindlich ist ein Urlaubsplan?

Urlaub im Arbeitsrecht (5) – Urlaub streichen

Kann ich meinen Urlaub zurückziehen? Kann ein genehmigter Urlaub gestrichen werden? Kann der Arbeitgeber den bereits genehmigten Urlaub widerrufen? Kann Chef gebuchten Urlaub streichen?

Urlaub im Arbeitsrecht (6) – Urlaub bei Kündigung

Wie wird der Urlaub bei Kündigung berechnet? Was passiert mit meinem Urlaub wenn ich kündige? Was passiert mit Urlaub und Überstunden bei Kündigung? Wann habe ich Anspruch auf den vollen Jahresurlaub?

Urlaub im Arbeitsrecht (7) – Urlaub teilzeit

Wie viele Stunden hat ein Urlaubstag bei Teilzeit? Wie berechnet man Urlaubstage bei Teilzeit? Hat man bei Teilzeit weniger Urlaub? Was muss bei einer Zwei Tage Woche als Urlaub?

Urlaub im Arbeitsrecht (8) – Urlaubsanspruch ü50

Wie viel Urlaub steht einem zu, wenn man über 50 ist? Kann ich mehr Urlaub verlangen? Sind 30 Tage Urlaub normal? Wie lange hat man Urlaub?

Urlaub im Arbeitsrecht (9) – Besonderheiten wegen Corona?

Urlaub im Arbeitsrecht (10) – Urlaub in Paragrafen

 

Urlaub im Arbeitsrecht (1) – Rechtsirrtümer betreffs Urlaub


„Über die Urlaubsdauer entscheidet der Arbeitgeber.“

Das ist nicht richtig. Jeder Arbeitnehmer kann mindestens zwei Wochen Urlaub am Stück beanspruchen. Denn der Erholungsurlaub ist laut Gesetz grundsätzlich zusammenhängend zu gewähren. Nur wenn der Arbeitgeber dringende betriebliche oder in der Person des Arbeitnehmers liegende Gründe, geltend machen kann, ist eine Teilung des Urlaubs möglich.

„Urlaub kann man sich auch auszahlen lassen.“

Falsch. Der Urlaub soll der Erholung des Arbeitnehmers dienen, darum ist eine Auszahlung nicht vorgesehen, außer er kann aus zeitlichen Gründen nicht mehr genommen werden, wenn der Arbeitnehmer aus dem Arbeitsverhältnis ausscheidet.

„Es gibt halbe Urlaubstage an Heiligabend und zu Silvester.“

Nein, die gibt es nicht. Es ist zwar in vielen Unternehmen üblich an Heiligabend, zu Silvester und verschiedenen lokalen Festtagen halbe Urlaubstage zu gewähren, aber kein Arbeitgeber ist zu diesen Entgegenkommen per Gesetz verpflichtet, da es sich nicht um gesetzliche Feiertage handelt.

„Urlaub verfällt bei langer Krankheit.“

Nein, das stimmt nicht ganz. Der Erholungsurlaub verfällt jedenfalls nicht am Jahresende, sondern erst am 31. März des übernächsten Jahres. Das heißt, der durch die Krankheit angesparte Jahresurlaub verfällt erst nach einem Jahr und drei Monaten.

„Bei 24 Tagen Mindesturlaub pro Jahr kommt man auf nahezu fünf Wochen.“

Nein. Es sind nur 4 Wochen. Die im Gesetz erwähnten 24 Werktage, gehen von einer Sechstagewoche aus und schließen deshalb die Samstage mit ein.

„In der Probezeit haben Arbeitnehmer keinen Urlaubsanspruch.“

Das stimmt nicht. Sie haben in der arbeitsrechtlichen Probezeit keinen Anspruch auf den vollen Erholungsurlaub, weil Arbeitnehmer dafür mehr als ein halbes Jahr im Unternehmen beschäftigt sein müssen. Der anteilige Urlaubsanspruch beträgt ein Zwölftel des Jahresurlaubs pro Beschäftigungsmonat.

„Spätestens am 31. März des Folgejahres verfällt der Resturlaub.“

Falsch! Er verfällt bereits am 31. Dezember, denn laut Gesetz muss der Urlaub im laufenden Kalenderjahr genommen werden. Nur wenn es im Unternehmen eine Urlaubssperre gab, eine lange Krankheit dem Urlaub im Arbeitsecht entgegensteht oder ähnliche gute Gründe vorliegen, kann der Urlaub in nächste Jahr mitgenommen werden. Außerdem können Arbeits- und Tarifverträge ein späteres Verfallsdatum für den Resturlaub vorsehen.

 

Urlaub im Arbeitsrecht (2) – Urlaub am Stück


Wie viel Wochen am Stück darf man Urlaub nehmen?

Laut Arbeitsrecht steht Arbeitnehmern Erholungsurlaub an zwölf zusammenhängenden Werktagen auf Basis der Sechstagewoche zu. Bei einer Fünftagewoche legt der Gesetzgeber für den Anspruch nur zehn aufeinanderfolgende Werktage zugrunde. Egal wie, der Arbeitnehmer hat Anspruch auf zwei Wochen Erholungsurlaub am Stück. 

Wie viel Urlaub muss man zusammenhängend nehmen?

Das Bundesurlaubsgesetz schreibt vor, den Erholungsurlaub grundsätzlich zusammenhängend zu gewähren. Der Arbeitgeber muss Arbeitnehmern aber mindestens zwölf zusammenhängende Werktage (Samstage eingeschlossen) gewähren, sofern der Arbeitnehmer einen arbeitsrechtlichen Anspruch auf mehr als 12 Werktage Urlaub hat.

Kann ich gezwungen werden Urlaub zu nehmen?

Sofern dringende betriebliche Gründe vorliegen, dürfen Arbeitgeber bis zu drei Fünftel des Jahresurlaubs einseitig anordnen. Bei 30 Tagen Jahresurlaub könnten also 18 Tage Zwangsurlaub angeordnet werden. Die Angestellten dürfen jedoch nicht gezwungen werden, ihren ganzen Jahresurlaub zu nehmen, denn über zwei Fünftel dürfen sie allein verfügen.

Wie viel Tage Urlaub muss der Arbeitgeber gewähren?

Normalerweise sind 30 Urlaubstage üblich. In vielen Tarif- oder Arbeitsverträgen gewähren Arbeitgeber 30 Tage oder mehr Urlaub. Zusätzlich gibt es in einigen Arbeitsverträgen Regelungen zum Sonderurlaub bei besonderen Anlässen, wie der eigenen Hochzeit, der Geburt eines Kindes, dem Tod naher Angehöriger oder einem Umzug.

 



Urlaub im Arbeitsrecht (3) – Genehmigung des Urlaubs


Kann der Chef mir meinen Urlaub verweigern?

Der Erholungsurlaub ist an den Wunsch des Mitarbeiters gebunden. Grundsätzlich dürfen Arbeitnehmer die Zeit ihres Urlaubs frei wählen. Der Arbeitgeber darf den Urlaub nur dann verweigern, wenn er zwingende betriebliche Gründe nachweisen kann, die gegen eine Gewährung sprechen. 

Kann der Arbeitgeber verlangen den gesamten Jahresurlaub zu verplanen?

Es ist für den Arbeitnehmer von Vorteil, wenn er seinen Urlaub möglichst frühzeitig beantragt. Er darf aber nicht dazu gezwungen werden, seinen gesamten Jahresurlaub zu Beginn des Kalenderjahres vollständig zu verplanen. Je nach Gepflogenheit im Betrieb kann das aber für bestimmte Zeiten sinnvoll sein, vor allem wenn ein Arbeitnehmer Urlaub während der Ferien seiner Kinder nehmen möchte. Legt der Arbeitgeber einen Zeitraum für den Urlaub des Arbeitnehmers fest, ohne dass dieser einen Wunsch äußerte, ist das grundsätzlich arbeitsrechtlich wirksam. 

Kann der Arbeitgeber drei Wochen Urlaub am Stück verbieten?

Da letztlich der Arbeitgeber über die Dauer des Urlaubs entscheidet und Arbeitnehmer nur Anspruch auf mindestens zwei Wochen Urlaub am Stück haben, kann er einen dreiwöchigen Urlaub verhindern. Das kann aus denselben Gründen geschehen, wegen der ein Arbeitgeber auch Betriebsferien ankündigen kann.

Kann der Arbeitgeber den Urlaub festlegen?

Falls dem keine betrieblichen Belange entgegenstehen, müssen die Urlaubswünsche des Arbeitnehmers im Arbeitsrecht gewährt werden. Ist aber zum Beispiel die Auftragslage zu bestimmten Jahreszeiten signifikant schwächer, darf der Arbeitgeber seine Mitarbeiter anweisen, ihren Urlaub in dieser Zeit zu nehmen.

 

Urlaub im Arbeitsrecht (4) – Urlaubsplanung

 

Kann der Arbeitgeber eine Urlaubsplanung verlangen?

Ja, er kann den Arbeitnehmern eine Frist für die Urlaubsplanung setzen. Sonst ist es ihm nicht möglich die verschiedenen Urlaubswünsche aller Arbeitnehmer ausreichend zu berücksichtigen, wie es das Bundesurlaubsgesetz verlangt. Meldet ein Arbeitnehmer innerhalb der ihm gesetzten Frist keine Wünsche an, darf der Arbeitgeber dessen Urlaubstage verplanen. 

Wann muss man Urlaub planen?

Grundsätzlich gilt, so früh wie möglich, denn einen Rechtsanspruch auf zeitlich bestimmte Urlaubstage gibt es nicht. Jedoch ist dem Urlaubswunsch des Arbeitnehmer bei der Urlaubsplanung zu entsprechen. Nur wenn dringenden betriebliche Erfordernisse oder die vorrangigen Urlaubswünsche anderer Arbeitnehmer dem entgegenstehen, kann der Arbeitgeber den Urlaubswunsch ablehnen.

Wie viel Urlaub am Stück darf man nehmen?

Haben Arbeitnehmer zum Beispiel Anspruch auf drei zusammenhängende Wochen Urlaub? Nein, denn arbeitsrechtlich, laut Bundesurlaubsgesetz, stehen Arbeitnehmern nur zwei aufeinanderfolgende Wochen Erholungsurlaub zu. Bei einer Fünftagewoche ergibt sich ein Anspruch auf zehn aufeinanderfolgende Werktage Urlaub, bei einer zugrunde gelegten Sechstagewoche sind es zwölf.

Wie verbindlich ist ein Urlaubsplan?

Ein Urlaubsplan ist unter normalen Umständen verbindlich. Nur beim Vorliegen triftiger Gründe kann eine Änderung verlangt werden. Zum Beispiel muss der Arbeitgeber den Urlaub verlegen, wenn ein Arbeitnehmer in der vorgesehenen Zeit erkrankt. Ebenso können unvorhersehbare Ereignisse eine Änderung der Urlaubspläne erfordern.

 

Urlaub im Arbeitsrecht (5) – Urlaub streichen


Kann ich meinen Urlaub zurückziehen?

Sobald der Arbeitgeber den vom Arbeitnehmer beantragten Urlaub gewährt hat, kann dieser nicht mehr einseitig widerrufen werden. Jedoch gibt es eine Ausnahme für Arbeitgeber. Wenn wegen des Festhaltens an dem gewährten Urlaub, der Zusammenbruch des Unternehmens droht darf der gewährte Urlaub widerrufen werden. Gleichzeitig muss der Arbeitgeber, die dem Mitarbeiter dadurch entstehenden Kosten ersetzen.

Kann ein genehmigter Urlaub gestrichen werden?

Nein, genehmigt ist genehmigt. Der Arbeitgeber ist an seine Entscheidung gebunden und kann die Genehmigung für den Urlaub laut Deutschem Arbeitsrecht nicht widerrufen. Nur in Ausnahmefällen in wirklichen Notsituationen ist eine Abweichung von dieser Regel erlaubt, also, wie im Absatz zuvor geschrieben, ein unvorhersehbares, existenzgefährdendes Ereignis eingetreten ist.

Kann der Arbeitgeber den bereits genehmigten Urlaub widerrufen?

Der Arbeitgeber darf genehmigten Urlaub mit der Zustimmung des Angestellten widerrufen oder ein oben beschriebener Notfall vorliegt. Ein einseitiges Widerrufen des genehmigten Urlaubs durch den Arbeitgeber kommt also normalerweise nicht in Frage. Erfolgt der Widerruf aufgrund einer Notsituation, muss der Arbeitgeber diese hinreichend nachweisen.

Kann Chef gebuchten Urlaub streichen?

Vorauseilend eine Urlaubsreise zu buchen ist keine gute Idee – denn der Arbeitgeber muss der Urlaubsplanung zustimmen und darf trotz der Reisebuchung ihren lediglich beantragten Erholungsurlaub streichen. Tritt der Arbeitnehmer den gebuchten Urlaub an, obwohl er nicht genehmigt wurde, kann er fristlos gekündigt werden.

 

Urlaub im Arbeitsrecht (6) – Urlaub bei Kündigung

 

Wie wird der Urlaub bei Kündigung berechnet?

Das kommt auf den Kündigungstermin an. Wenn ein Arbeitnehmer in der ersten Jahreshälfte kündigt, erhält er für jeden voll gearbeiteten Monat des Jahres ein Zwölftel des Jahresurlaubs. War er seit dem ersten Januar durchgehend im Unternehmen beschäftigt, steht ihm die Hälfte des Jahresurlaubs zu. Reicht seine durchgehende Beschäftigungsdauer bis in die zweite Jahreshälfte hinein, hat er Anspruch auf den vollen Jahresurlaub.

Was passiert mit meinem Urlaub wenn ich kündige?

Im Grunde genommen nichts, denn der arbeitsrechtliche Urlaubsanspruch bleibt trotz Beendigung des Arbeitsverhältnisses bestehen. Es kann jedoch passieren, dass der gekündigte Arbeitnehmer seinen Urlaub aus zeitlichen Gründen nicht mehr nehmen kann. Dann muss der Resturlaub durch den Arbeitgeber vergolten werden.

Was passiert mit Urlaub und Überstunden bei Kündigung?

Wird der Arbeitnehmer nach einer Kündigung freigestellt, werden seine Urlaubsansprüche in den meisten Fällen angerechnet, im Gegensatz zu dessen Überstunden, die ausgezahlt werden.

Wann habe ich Anspruch auf den vollen Jahresurlaub?

Der Anspruch auf vollen Jahresurlaub erwirbt ein Arbeitnehmer erst nach sechs Monaten durchgehender Beschäftigung. Bei einer Einstellung am ersten Juli erwirbt, kann er keinen vollen Anspruch auf Jahresurlaub erwerben, sondern maximal auf den halben. 

 

Urlaub im Arbeitsrecht (7) – Urlaub bei Teilzeit


Wie viele Stunden hat ein Urlaubstag bei Teilzeit?

Urlaubstage haben, unabhängig von der täglichen Arbeitszeit, immer den gleichen Wert. Wenn die tägliche Arbeitszeit acht Stunden beträgt sind es acht Stunden, beträgt sie nur drei, sind es eben drei Stunden. An der Anzahl der dem Arbeitnehmer zustehenden Urlaubstage ändert sich nichts.

Doch wie berechnet man Urlaubstage bei Teilzeit?

Die Urlaubsberechnung bei Teilzeit ist nicht schwer. Wenn ein Arbeitnehmer nur drei statt der normalerweise üblichen fünf Tage arbeitet, dividiert man die dem Vollzeit arbeitenden Arbeitnehmer zustehenden Urlaubstage durch die fünf Wochenarbeitstage und multipliziert diesen Wert mit den tatsächlichen Arbeitstagen, des Teilzeitbeschäftigten. Das könnte dann so aussehen: 25 Tage Jahresurlaub durch fünf Wochenarbeitstage mal drei tatsächliche Arbeitstage, macht 15 Urlaubstage bei Teilzeit. Steht nur der gesetzliche Urlaub zu und legt sechs Wochenarbeitstage zugrunde, sieht die Rechnung so aus: 24 / 6 x 3 = 12 und der Arbeitnehmer auf drei Tage Teilzeit erhält zwölf Urlaubstage.

Hat man bei Teilzeit weniger Urlaub?

Nein, die Dauer des Urlaubs ist für alle Kollegen gleich und beträgt, unabhängig von der Anzahl der Wochenarbeitstage oder der Arbeitsstunden bei gesetzlichem Urlaub vier Wochen. Bei einer Zweitagewoche reduziert sich zwar die Anzahl der zustehenden Urlaubstage, nicht jedoch die Dauer des Urlaubs.

 

Urlaub im Arbeitsrecht (8) – Urlaubsanspruch ü50


Wie viel Urlaub steht einem zu wenn man über 50 ist?

Abgesehen von den besonders geregelten Urlaubsansprüchen für Jugendliche, gibt es keine gestaffelten oder höheren Urlaubsansprüche bei höherem Alter. Der gesetzliche Mindesturlaub im Arbeitsrecht beträgt 24 Werktage, also vier Wochen, bei einer zugrundegelegten Sechstagewoche.

Der Urlaubsanspruch besteht völlig unabhängig vom Alter und wird auch mit zunehmendem Alter nicht höher. Allerdings können arbeits- oder tarifvertraglich höhere Urlaubsansprüche vereinbart werden, aber nicht allein mit der Begründung eines höheren Alters, denn das wäre Altersdiskriminierung.

Eine Staffelung des Urlaubsanspruchs nach Alter ist weder arbeits- noch tarifvertraglich erlaubt, da sie eine indirekte Altersdiskriminierung darstellt. Es darf jedoch ein höherer Anspruch entsprechend der Dauer der Betriebszugehörigkeit vereinbart werden, was dann in vielen Fällen wohl auch mit einem höheren Alter einhergeht.

Gibt es Ausnahmen für Arbeitnehmer über 50 Jahre?

Die gibt es in der Tat. Mehr Urlaub bei höherem Alter kann es für bestimmte Berufe, mit besonders hoher Belastung geben. In diesen kann ein längerer Urlaub aus gesundheitlichen Gründen zum Schutz des älteren Arbeitnehmers und aus der Fürsorgeverpflichtung des Arbeitgebers heraus notwendig sein.

So entschieden verschiedene Landesarbeitsgerichte, gestützt vom Bundesarbeitsgericht, dass zwei zusätzliche Tage Urlaub für ältere Arbeitnehmer völlig angemessen sind. Das gilt aber nicht generell. So kann ein 55-jähriger Büroangestellter keinen längeren Urlaubsanspruch geltend machen, als sein ihm gegenüber sitzender 35-jähriger Kollege.

 

Urlaub im Arbeitsrecht (9) – Besonderheiten wegen Corona?

 

Es gibt von den oben beschriebenen arbeitsrechtlichen Regeln bis auf eine Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts keine Ausnahmen wegen Corona. Das werden unsere Fachanwälte für Arbeitsrecht oft gefragt. Der Arbeitgeber darf sie nicht einseitig in den Zwangsurlaub schicken, nur weil er keine Arbeit für sie hat. Wenn Sie keinen Urlaub genommen haben bisher, steht ihnen noch ihr gesamter Jahresurlaub bis zum Ende des Jahres zur Verfügung. Diesen dürfen sie arbeitsrechtlich auch einfordern, wenn ihr Arbeitgeber jetzt wieder vermehrt Arbeit hat und ihnen keinen Urlaub gewähren möchte.

Das BAG hat entschieden, dass der Arbeitgeber den Urlaubsanspruch des Arbeitsnehmers für die Zeit der Kurzarbeit kürzen kann. Das gilt nur, wenn der Arbeitnehmer nicht tätig wurde, also bei der Kurzarbeit mit 0%. Unklar ist dabei weiter, wann, ob und in welcher Form der Arbeitgeber die Kürzung vornehmen muss. Eine nachträgliche Mitteilung, dass durch die Kurzarbeit mit 0% für die betreffenden Monate der Urlaub verbraucht sein soll, ist nach Meinung unserer Fachanwälte für Arbeitsrecht nicht möglich. Sollte ihr Arbeitgeber dieser Meinung sein, lohnt sich eine arbeitsrechtliche Überprüfung.

 

Urlaub im Arbeitsrecht (10) – Urlaub in Paragraphen


Das Mindesturlaubsgesetz für Arbeitnehmer, auch Bundesurlaubsgesetz genannt, trat am 1. Januar 1963 in Kraft. Hier sind die wichtigsten Paragraphen kurz beschrieben:

●    Paragraph 1 sichert jedem Arbeitnehmer zu, dass er in jedem Jahr Anspruch auf bezahlten Erholungsurlaub hat.
●    Paragraph 2 beschreibt, dass das Bundesurlaubsgesetz, den Arbeitnehmern, auch für arbeitnehmerähnliche Personen sowie für Heimarbeiter gilt.
●    Paragraph 3 legt die Mindestdauer des Urlaubs auf vier Wochen fest.
●    Paragraph 4 legt eine sechsmonatige Wartezeit für den Anspruch auf den vollen Jahresurlaub fest.
●    Paragraph 5 beschreibt, wie der Teilurlaub berechnet wird.
●    Paragraph 6 schließt Doppelansprüche des Arbeitnehmers aus.
●    Paragraph 7 klärt das, wann und unter welchen Gesichtspunkten der Arbeitgeber den Urlaub gewähren soll, sichert den Arbeitnehmer einen mindesten zwei Wochen zusammenhängenden Urlaub zu und legt fest unter welchen Umständen der Urlaub abgegolten werden muss.
●    Paragraph 8 schreibt dem Arbeitnehmer vor, dass er sich in dieser Zeit erholen soll und keiner dem entgegenstehende Erwerbstätigkeit nachgehen darf.
●    Paragraph 9 legt fest, dass die Krankheitstage während des Urlaubs nicht angerechnet werden dürfen.
●    Paragraph 10 legt fest, dass die Maßnahmen der medizinischen Vorsorge oder Rehabilitation nicht auf den Urlaub angerechnet werden dürfen.
●    Paragraph 11 bestimmt, wie das Urlaubsentgelt errechnet und das es vor dem Urlaub ausgezahlt werden muss.
●    Paragraph 12 klärt, wie das Urlaubsrecht auf Heimarbeiter angewendet wird.
●    Paragraph 13 führt auf unter welchen Voraussetzungen von den Vorschriften dieses Gesetzes abgewichenen werden darf.


Höhe des Urlaubsanspruchs – § 3 Absatz 1 BUrlG

Der Arbeitsvertrag legt im Arbeitsrecht fest, welchen Urlaubsanspruch ein Mitarbeiter hat oder es zählt die Regelung im Tarifvertrag. Den Mindesturlaub regelt Paragraph 3 Absatz 1 des Bundesurlaubsgesetzes. Demnach beträgt der Mindesturlaub für Arbeitnehmer, ausgehend von einer Sechstagewoche, 24 Tage pro Kalenderjahr. Insgesamt stehen diesen vier Wochen Erholungsurlaub im Jahr zu.

Wartezeit und Teilurlaub – § 4 & 5 BUrlG

Gemäß Paragraph 4 des Bundesurlaubsgesetzes besteht bei Beginn eines Arbeitsverhältnisses eine Wartezeit von sechs Monaten. Erst nach Ablauf dieser Zeit besteht der volle arbeitsrechtliche Urlaubsanspruch für den Beschäftigten.
Gemäß Paragraph 5 des Bundesurlaubsgesetzes haben neue Mitarbeiter Anspruch auf Teilurlaub. Sie erwerben für jeden vollen Beschäftigungsmonat ein Zwölftel des Ihnen zustehenden Jahresurlaubs.
Bei ganzjähriger Arbeitsunfähigkeit entsteht ebenfalls ein Urlaubsanspruch. Bruchteile von Urlaubstagen sind aufzurunden, wenn diese mindestens einen halben Tag ergeben.

Beantragung, Gewährung und Übertragung des Urlaubs – § 7 BUrlG

Gemäß Paragraph 7 Absatz 1 und 2 des Bundesurlaubsgesetzes muss der Arbeitnehmer seinen Urlaubsanspruch während des Kalenderjahres geltend machen, indem er diesen möglichst zusammenhängend beantragt. Der Arbeitnehmer muss diesen nach Möglichkeit auch zusammenhängend gewähren, indem er den Mitarbeiter von seiner Arbeitspflicht befreit.
Gemäß Paragraph 7 Absatz 3 ist eine Übertragung des Urlaubs ins folgende Kalenderjahr nicht erlaubt. Ausnahme: Wenn dringende betriebliche oder in der Person des Arbeitnehmers liegende Gründe es rechtfertigen, kann er Resturlaub ins Folgejahr übertragen. Grundsätzlich will der Gesetzgeber das Aufsparen des Urlaubs verhindern.
Die Übertragung des Urlaubs muss bis zum 31. März des Folgejahres genommen werden. 

Abgeltung des Urlaubs – § 7 Absatz 4 BUrlG

Gemäß Paragraph 7 Absatz 4 des Bundesurlaubsgesetzes ist der Urlaub in Geld abzugelten, wenn er wegen der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses aus zeitlichen Gründen nicht gewährt werden kann.
Diesen Geldanspruch kann der Arbeitnehmer rückwirkend, unter Berücksichtigung arbeits- und tarifvertraglicher Ausschlussfristen, schriftlich geltend machen.

Urlaubsentgelt – § 11 Absatz 1 BUrlG und § 13 Absatz 1 BUrlG

Gemäß Paragraph 11 Absatz 1 des Bundesurlaubsgesetzes haben Arbeitnehmer Anspruch auf Zahlung von Urlaubsentgelt. Entweder bemessen nach ihrem Gehalt oder nach dem durchschnittlichen Arbeitsverdienst der letzten dreizehn Wochen vor dem Beginn des Urlaubs. In beiden Fällen erfolgt die Berechnung ohne die Überstunden.

 


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