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Anforderung Zwischenzeugnis
Fachanwälte für Arbeitsrecht beraten Arbeitnehmer deutschlandweit
Zwischenzeugnis - Wann sollten Sie es anfordern?
Das Zwischenzeugnis ist nahezu identisch mit einem qualifizierten Arbeitszeugnis. Lediglich Titel, Anlass der Erstellung und manchmal die Funktion weichen vom qualifizierten Arbeitszeugnis ab, denn dieses wird ganz selbstverständlich verfasst, wenn ein Arbeitsverhältnis endet. In diesem Fall haben die Arbeitnehmer einen gesetzlichen Anspruch auf das Zeugnis, allerdings verknüpft mit einer sogenannten Holpflicht. Das heißt, der Arbeitnehmer muss den Arbeitgeber auffordern, ihm ein qualifiziertes Arbeitszeugnis auszustellen. Anders sieht es mit dem Zwischenzeugnis aus, denn für dieses gibt es in der Regel keinen gesetzlichen Anspruch, Ausnahmen sind Regelungen in Arbeits- und Tarifverträgen, vielmehr braucht es einen triftigen Grund.
Triftige oder wichtige Gründe für die Ausstellung eines Zwischenzeugnisses sind:
- ein Wechsel des Vorgesetzten
- ein bevorstehender Abteilungswechsel
- eine bevorstehende längerer Auszeit, wie die Elternzeit oder ein Sabbatical
- eine Unternehmensübernahme
- eine interner Bewerbung auf neue Position
- mehrere Jahre ohne Feedback
- eine Umstrukturierungen im Unternehmen
- anstehende Kündigungen oder Personalabbau
- eine geplante Weiterbildung oder ein Studium
- persönliche Differenzen mit dem Vorgesetzten
Bei Vorgesetztenwechsel
Eine neue Führung geht oft auch mit Veränderungen im Stil, der Arbeits- und Kommunikationsweise sowie der Bewertungsmaßstäben einher. Es besteht die Gefahr, dass alte Leistung nicht ihren Stellenwert behalten. Ein bevorstehender Wechsel der Vorgesetzten ist also allemal ein guter Grund, Feedback in Form eines Zwischenzeugnisses einzufordern. Denn nun liegt es im nachvollziehbaren Interesse des Arbeitnehmers, Vergleichbarkeit und Transparenz seiner Arbeitsleistungen zu gewährleisten.
Vor Abteilungswechsel
Der Wechsel in eine andere Abteilung ist für die betroffenen Arbeitnehmer auch häufig mit einem Rollenwechsel verbunden. Das heißt, die neue Stelle im Unternehmen bringt vielleicht mehr Verantwortung mit sich, andere Fähigkeiten werden benötigt und letztlich wird es eine neue Bewertung geben. Das ist ein guter Grund, um anhand des Status Quo ein Zwischenzeugnis zu verlangen.
Vor längerer Auszeit
Längere Auszeiten, wie die Elternzeit, ein Sabbatical oder andere Pausen hinterlassen Lücken im Lebenslauf (CV). Die sind bei einer Rückkehr in den alten Job gewiss kein Problem. Anders sieht die Sache aus, wenn der Arbeitnehmer sich nach einer längeren Pause neu orientieren möchte. Zwar steht ihm dann ein qualifiziertes Arbeitszeugnis zu, doch die Erinnerung an seine Leistungen in der Vergangenheit sind inzwischen vielleicht verblasst. Für die Planungssicherheit ist darum empfehlenswert, sich noch vor der langen Unterbrechung ein Zwischenzeugnis ausstellen zu lassen.
Bei Unternehmensübernahme
Kommt es im Unternehmen zu einem Eigentümerwechsel oder einer anderweitigen Veränderung der Unternehmensstruktur, sollten Arbeitnehmer immer auf Nummer Sicher gehen und eine Bewertung ihrer bisherigen Leistungen vornehmen lassen. In diesem Fall ist die Ausstellung eines Zwischenzeugnisses wichtig für die Entwicklung einer positiven Zukunftsperspektive.
Vor interner Bewerbung auf neue Position
Ein Zwischenzeugnis macht auch für diejenigen Arbeitnehmer Sinn, die eine zielstrebige Karriereentwicklung planen. Vor allem wenn es gerade gut läuft, sollte das in einem Zwischenzeugnis festgehalten sein. Mit einer gut dokumentierten Leistungshistorie erhöhen sich die Chancen für einen weiteren Schritt in der Karriere. In diesem Fall kommt es auch sehr auf die Erwähnung der Qualifikationen an, denn diese können der entscheidende Vorteil im Vergleich mit den Mitbewerbern sein.
Nach mehreren Jahren ohne Feedback
Auch nach zwei bis drei Jahren in einem Unternehmen ist eine Bestandsaufnahme der erbrachten Leistungen sinnvoll, auch wenn keine Wechselabsicht besteht. Hier geht es in erster Linie darum, seine Entwicklung einer Bewertung zu unterziehen, entweder um sich Anerkennung zu verschaffen oder um Verbesserungsmöglichkeiten auszuloten.
Bei Umstrukturierungen im Unternehmen
Wenn sich in einem Unternehmen Umstrukturierungen oder vergleichbare Veränderungen anbahnen, kommt einem guten Zwischenzeugnis besondere Bedeutung hinsichtlich der Arbeitsplatzsicherheit zu. Es kann dabei helfen, auf sich aufmerksam zu machen, um vielleicht zukünftig mehr Verantwortung übertragen zu bekommen oder sich für eine besser bezahlte Position im Betrieb zu empfehlen. Kurzweg kann es die Zukunftspläne im bisherigen Betrieb realisierbar machen.
Vor anstehenden Kündigungen oder Personalabbau
Wenn sich ein Unternehmen offensichtlich in Schieflage befindet, wächst natürlich die Unsicherheit unter den Arbeitnehmern. Und das zu Recht, denn häufig sind die Sanierungsversuche mit zum Teil erheblichem Personalabbau verknüpft. In dieser Situation ist es ohne Zweifel sinnvoll, nach einem Zwischenzeugnis zu verlangen, allein um seine Zukunftsplanungen zu schützen. Das Zeugnis ist auch eine wichtige Referenz im Rahmen einer Bewerbungsstrategie.
Vor geplanter Weiterbildung oder Studium
Akademische Anerkennung ist bei der Karriereentwicklung sicher der wichtigste Baustein, jedoch nicht der einzige. Darum ist es ratsam, sich schon vor einer beginnenden Weiterbildung oder einem bevorstehenden Studium ein Zwischenzeugnis ausstellen zu lassen, in welchem sowohl die Fähigkeiten als auch das Potenzial des Arbeitnehmers festgehalten werden. Die Zukunftsaussichten verbessern sich gewiss, wenn neben der zusätzlichen Qualifikation durch Studium und Weiterbildung eine ausgezeichnete Bewertung des letzten Arbeitgebers hinzu kommt.
Bei persönlichen Differenzen mit dem Vorgesetzten
In diesem Fall kann das Zwischenzeugnis durchaus Teil der Konfliktlösung sein, denn bei der Erstellung ist Objektivität unbedingt gefordert. Das wissen selbstverständlich auch Vorgesetzte. Und so kann das Zwischenzeugnis dazu beitragen, den Konflikt von der Gefühls- zur Sachebene zu verlagern. Auf dieser lassen sich Konflikte bekanntermaßen sehr viel einfacher lösen. Durch die Anforderung eines Nachweises kann sich also das Arbeitsklima verbessern und es dient gleichzeitig als Selbstschutz des Arbeitnehmers.
Aufwand für die Erstellung eines Zwischenzeugnisses
Ein Zwischenzeugnis macht für den Arbeitgeber ebenso viel Arbeit wie ein normales Arbeitszeugnis und es deutet vielleicht auf eine Wechselwilligkeit des Arbeitnehmers hin. Die Fachanwälte für Arbeitsrecht der ArbeitnehmerHilfe e.V. empfehlen in bestimmten Fällen jedoch dringend, sich ein Zwischenzeugnis ausstellen zu lassen.
Vorteile eines Zwischenzeugnisses
Denn wenn das Arbeitsverhältnis gerade gut läuft, können Sie als Arbeitnehmer bei einem Vorgesetztenwechsel, einem Abteilungswechsel, einer Beförderung, einer Weiterbildung, einer Betriebsübernahme oder zum Beispiel vor einer Elternzeit oder einer Auszeit ein Zwischenzeugnis verlangen. Das ist aus arbeitsrechtlicher Sicht zu empfehlen, weil mit diesem Zwischenzeugnis zumindest für die ausgestellte Zeit die Arbeitskraft nicht mehr nachträglich schlechter bewerten werden darf. Insofern sichern Sie sich als Arbeitnehmer dadurch bereits eine gute Bewertung Ihrer Arbeitsleistung. Das ist aus anwaltlicher Sicht im Arbeitsrecht sehr zu empfehlen, falls es am Ende doch zu einem Streit über das Endzeugnis kommt. Überlegen Sie also, ob Sie nicht ein Zwischenzeugnis verlangen sollten.
Sollten Sie Fragen zum allgemeinen und besonderen Kündigungsschutz oder anderen arbeitsrechtlichen Themen haben, rufen Sie bitte einen Fachanwalt für Arbeitsrecht der ArbeitnehmerHilfe e.V. an. Unsere Anwälte erreichen Sie von Montag bis Freitag zwischen 9 und 17 Uhr unter der Nummer 0800-7236910.
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